Raya - Zimmer 01

Den Kopf tief verborgen in meinem Kissen, die Decke nur halb über meinen Körper gelegt, lag ich da und döste vor mich hin. Mein Wecker hatte schon vor gut 15 Minunten geklingte, das war normal. Ich stellte ihn immer etwas früher, damit ich Zeit hatte, langsam aufzuwachen und munter zu werden. Als nun eine frische Brise durch das geöffnete Fenster wehte und über meinen halb nackten Körper hinwegstrich, fröstelte ich und raffte mich endlich auf. Gähnend streckte ich mich und schloss eilig das Fenster. Neuer Tag, neuer Ärger... dachte ich seufzend und ging zu meinem großen Schrank. Nachdenklich strich ihr mir durchs Haar, während ich überlegte, was ich anziehen sollte. Ein kurzer Blick aus dem Fenster zeigte mir, dass es bisher noch nicht sehr schön war und sicher auch nicht warm werden würde. Deshalb entschied ich mich für eine enge Röhrenjeans, dazu passend ein oranges Tanktop und eine schwarze Fleece-Jacke. Mit diesen Stücken ging ich ins angrenzende Bad
Etwas unordentlich band ich mir das Haar zu einem Zopf zusammen, entledigte mich dann meiner Kleidung und sprang kurz unter die Dusche. Haare waschen würde ich heute sein lassen, darauf hatte ich noch keine Lust. Deshalb war ich ebenso schnell auch wieder fertig. Singend trocknete ich mich ab und zog meine frische Kleidung an. Dann betrachtete ich mich im Spiegel, während ich meine Haare kämmte. Ungeschminkt sah ich teilweise aus wie eine Leiche, doch das änderte ich nun schnell. Etwas Lidschatten, Wimperntusche und Rouge brachten das Leben zurück in meine Züge und ich lächelte. Mit etwas Lipgloss rundete ich das ganze ab und ging dann zurück ins Zimmer.
Da ich nun mit mir zufrieden war, kramte ich meine Schulsachen zusammen und warf mir die Tasche über die Schulter, ehe ich mein Zimmer verließ.

tbc: Eingangshalle

Ein Wecker klingelte. Ich griff nicht zu meinem Nachtkästchen, nein. Ich wusste, dass es Caros Wecker war, der da läutete. Sie stellte ihn immer früher, um länger aufwachen zu können. Ich hatte mich an das gewöhnt, blieb jedoch noch liegen. Erst nachdem sie im Bad verschwunden war, räkelte ich mich, warf die Bettdecke von mir und sah aus dem Fenster. Ich mochte mein Bett. Es war etwas abseits von den anderen und Nahe am Fenster. So konnte ich immer sofort hinaussehen oder die Sterne am Abend noch beobachten.
Dann jedoch, als Caro ging und mich wahrscheinlich nicht mal bemerkte, nahm ich ein rotes Top und eine blaue Jeans, dazu eine blaue Weste. Ich mochte Kontraste. Wahrscheinlich, weil mein Charakter auch von Kontrasten geprägt war. Ich lachte gerne und viel, auch im Beisein anderer Leute, redete aber nur wenig und war ansonsten sehr still.
Schließlich schlüpfte ich in rote Ballerinas, ging ins Bad, kämmte mir die Haare. Ich ging immer Abends duschen, nicht morgens. Auf schminken hielt ich nichts, meine Augen kamen sowiso zur Geltung. Sie waren beinahe schwarz, und meine Haut war blass. Ich liebte Ketten - also hängte ich mir eine um mit blauen Federn, blaue Federohrringe ergänzten mein Outfit. Ich fand mich hübsch genug, nahm meine Schultasche, die ich am vortag gepackt hatte, und verließ das Zimmer.

tbc: Eingangshalle